Auch wenn ich, wenn es um asiatisches Essen geht, so im großen und ganzen mehr mit der indischen oder thailändischen Küche anfangen kann, gibt es doch auch einige Leckereien in der chinesischen Küche. Letztes Jahr verbrachte ich ein paar Wochen in Taiwan und hatte dort – wie auch in Singapur, wo ich im Rahmen meines Auslandssemesters lebte – einige Male köstliche Dumplings gegessen. Es gibt verschiedene Versionen dieser Teigtaschen. Diese Jiaozi werden – im Gegensatz zu Wan Tans zum Beispiel – „trocken“ und nicht als Suppeneinlage gegessen. Die Dumplings selbst schmecken gar nicht so intensiv, aber zusammen mit der Soße ist es ein fantastisches Essen. Dazu gab es eine einfache japanische Misosuppe. Etwas Fusionküche also 😉
Und nun fragt sich vielleicht man eine*r: was zum Henker ist das schwarze da? Das sind ebenfalls Dumplings – geschmacklich gleich, aber in der „Charcoal“ Version. V.a. in Japan und China sind Lebensmittel mit schwarzer Kohle gerade beliebt. Schwarze Brötchen habe ich öfter mal gesehen, sogar Starbucks hatte in Singapur schwarze Snacks. Und weil das vom Look her mal was anderes ist, habe ich mich auch mal drangewagt. Geschmacklich völlig gleich und gesundheitlich unbedenklich. Ich habe mir Aktivkohlegranulat – welches normalerweise in der Most- und Schnapsherstellung verwendet wird – im Internet bestellt und im Mixer pulverisiert. Sophia Hoffmann hat auf ihrem Blog bereits ausführlich über Kochen mit Kohle geschrieben! Wer darauf keine Lust hat, kann natürlich auf die Aktivkohle verzichten und ganz normale helle Dumplings machen. Und so gehts:
Für 4 Personen vegane Jiǎozi Dumplings satt
Teig für die Dumplings
* 400 g helles Mehl
* 200 ml Wasser (heiß aus der Leitung)
* optional: 3-5 EL Aktivkohlepulver
Das Mehl nach und nach mit sehr warmen Wasser verkneten. Der Teig sollte weich sein, aber nicht klebrig, evtl. noch etwas Wasser, wenn zu trocken oder noch etwas Mehl, wenn zu feucht/klebrig. Einige Minuten kneten und abgedeckt ruhen lassen, bis die Füllung zubereitet ist.
Für die Charcoal Version einfach das Aktivkohlepulver zum Mehl mischen oder getrennt die eine Hälfte des Mehls hell und die andere mit Kohlepulver zubereiten.
Füllung für die Dumplings
* 2 große Karotten
* 10 Shiitake-Pilze (frisch oder getrocknet und 30 Min. in Wasser eingeweicht)
* 2 Knoblauchzehen
* 2 Frühlingszwiebeln
* 1 TL Ingwer, fein gehackt
* 1 EL Sesamöl (aus dem Asialaden, geröstet)
* optional: Koriandergrün
Alle Zutaten mithilfe eines großen Messers, Küchenreibe oder Mixer in kleine Stückchen verwandeln. Mit Sesamöl würzen und evtl. auch fein gehacktes Koriandergrün nach Geschmack zugeben. Die Füllung braucht kein Salz/Sojasoße, das kommt später durch den Dip dazu.
Den Dumplingteig oder die beiden Teige in zwei „Würste“ mit ca. 2 cm Durchmesser rollen und mit einem Messer insgesamt ca. 40 kleine Stücke markieren. Nach und nach immer eine Scheibe abschneiden und mit etwas Mehl bestäubt mithilfe eines Nudelholzes sehr dünn und kreisförmig ausrollen. Einen gehäuften Teelöffel Gemüsefüllung in die Mitte geben und in Halbkreisform zuklappen und gut mit den Fingern verschließen. Unten gibts auch noch Fotos zur Vorgehensweise. Die rohen Dumplings z.B. auf ein leicht eingemehltes Brett setzen.
Dumplings können Nudeln in Wasser gekocht oder aber gedämpft werden. Ich habe sie in meinem Reiskocher gedämpft. Beim Kochen im Wasser gehts zwar evtl. etwas schneller als die 10-15 Minuten, die ich sie im Reiskocherdampf hatte, aber manchmal gelangt dann etwas Wasser ins Innere, wenn die Dumpling“nähte“ nicht richtig dicht verschlossen wurden. Im schlimmsten Fall zerfallen sie, das kann beim Dämpfen eher nicht passieren. Funktioniert grundsätzlich aber beides und ist letztendlich wahrscheinlich eine Frage, der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten 😉
Miso-Suppe
* 5 Shiitake-Pilze
* 1 Frühlingszwiebel
* 1,5-2 l Wasser
* 1 EL helle Misopaste
* 200 g Naturtofu (weich, z.B. von Taifun)
* 2 EL Wakame-Algen
* ca. 4 EL Sojasauce
Wer Misosuppe dazu essen möchte, schneidet Pilze und Frühlingszwiebel in Scheiben und brät sie mit etwas Öl in einem Topf an. Dann mit ca. 1,5-2 l Wasser ablöschen und ein paar Minütchen köcheln lassen. Die Temperatur herunterdrehen, dass es nicht mehr kocht und die Miso-Paste dazugeben und auflösen lassen. Tofu in Würfel schneiden und dazugeben, die Wakame Algen ebenfalls und mit etwas Sojasoße und evtl. etwas Sesamöl abschmecken. So kann das ruhig nochmal ein paar Minütchen stehen bleiben, Miso-Suppe ist geduldig – aber sie sollte jetzt nicht mehr kochen.
Sauce
* 100 ml Sojasoße
* 4 EL Sesamöl (aus dem Asialaden, geröstet)
* 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
* 1 EL Ingwer, fein gehackt
* 1/2 kleine rote Chili, in Ringen
* optional: ein Schuss Reiswein oder Reisessig
Nun ja, für die Soße einfach alle festen Zutaten feinhacken und mit dem Rest vermischen und in Dipschalen servieren. Kann gerne etwas stehen bleiben, zum durchziehen.
Und wenn nun alle Dumplings gefüllt, gefaltet und gekocht sind (wer mag, kann die Dumplings auch noch in Öl anbraten!), die Miso-Suppe fertig und das Sößchen angerührt ist, kann das große Fest beginnen! Asiatisches (oder der Umwelt zuliebe auch regionales) Bier, Ingwerlimonade (z.B. nach diesem Rezept!) oder schwarzer wie grüner Tee machen sich gut als Begleitungsgetränk. Und nun guten Appetit!
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